Redaktion:
Ich muss also ein entsprechendes System aufbauen.
Alfred Rist-Vogt:
Exakt. Hier sind wir dann aber schon mitten in Phase drei, der Maßnahmenplanung und Umsetzung.
Übergreifend betrachtet geht es hier um die Einführung eines Energiemanagementsystems – EnMS – beziehungsweise um die Erweiterung des bestehenden Managementsystems. Denn für das Energiemanagement sollte man nie ein paralleles System aufsetzen! Das ist leider ein Fehler, der in der Praxis häufig dann zutage tritt, wenn keine integrierte Managementbetrachtung erfolgt. Es geht bei der ISO 50001 niemals darum, für sich genommen ein Einzelsystem optimal hinzukriegen. Der Gesamtblickwinkel auf das Unternehmen darf nicht außer Acht gelassen werden. Dieser ganzheitliche Blick ist übrigens eine der großen Stärken der Rhein S.Q.M. GmbH. Die Teams können je nach Aufgabenstellung maßgeschneidert werden und arbeiten abgestimmt und normen- beziehungsweise projektübergreifend. Das verhindert Zusatzaufwände und damit auch Zusatzkosten.
Der Aufbau des Mess- und Monitoringsystems gehört hier als ein Baustein mit zum Leistungsumfang der Rhein S.Q.M. GmbH. In der Umsetzung betroffen sind hier die für die Instandhaltung der Maschinen zuständigen Personen, also häufig Betriebselektriker und Hausmeister. Die schreien verständlicherweise nicht unbedingt lautstark “Hurra” ob der zusätzlichen Dokumentation, die hier von der Norm gefordert wird. Daher muss man in der Regel Anbieter mit ins Boot holen, die Sensorik und Messsysteme anbieten, die beim Energiemonitoring unterstützen.
Aber es geht in diesem Schritt auch um die “Analyse von Anforderungen und Verpflichtungen im Energiebereich”, wie die ISO 50001 das nennt. In einem Rechtskataster müssen alle Rechtsanforderungen beschrieben und dokumentiert werden, die für die Organisation im Bereich Energie relevant sind. Hier lohnt in jedem Fall ein Blick in eventuell vorhandene ISO 14001 oder ISO 9001 Zertifizierungen, da man hierfür diese Rechtskataster eventuell schon erstellt hat!
Darüber hinaus fragt man beispielsweise, welche regenerativen Energien es gibt, wie man diese strategisch für sein Unternehmen nutzen kann oder ob und wie man Prozesswärme, Prozesskälte, Abwärme von Maschinen und Trafos etc. einsetzen kann. Es wird auch unter die Lupe genommen, wie die Energiebeschaffung läuft, also wie Strom- und Energiebezug im Einkauf funktionieren, da eine Organisation allein hier schon erheblich Kosten sparen kann – beispielsweise durch Einschaltung von Energie-Contracting-Unternehmen.
Das alles fließt dann mit den entsprechenden Energiekennzahlen in das Managementreview ein. Und spätestens beim Audit muss ich – ausgehend von meiner Bezugsgröße – nachweisen, dass ich sichergestellt habe, die energetische Leistung kontinuierlich zu verbessern.