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QM-Klischee im Oktober 2025: „Wir beauftragen unsere Kalibrierungen bei akkreditierten Laboren, also sind deren Werkskalibrierscheine (ohne DAkkS-Siegel) ausreichend.“
Was ist problematisch daran, wenn Organisationen annehmen, dass Werkskalibrierscheine von akkreditierten Laboren ohne DAkkS-Siegel ausreichen?
Die Antwort ist einfach: DAkkS-akkreditierte Labore dürfen akkreditierte Kalibrierscheine ausstellen – sie sind dazu jedoch nicht verpflichtet. Bestellt der Kunde keine akkreditierte Kalibrierung, so erhält er in der Regel auch keine – stattdessen erhält er einen so genannten „Werkskalibrierschein“. Dieser trägt kein DAkkS-Siegel und ist in der Regel deutlich günstiger als ein DAkkS-Kalibrierschein.
Der Unterschied liegt in den Details:
- Labore legen den Bereich sowie Scope, den sie akkreditieren lassen wollen, selbst fest. Es wird also nicht grundsätzlich ein Labor akkreditiert, sondern ein im Labor festgelegter Bereich mit den in diesem Bereich festgelegten Kalibrierverfahren.
- Fehlt das Akkreditierungssymbol, ist also nicht garantiert, dass das akkreditierte Verfahren tatsächlich angewendet wurde.
- Es ist weiterhin nicht garantiert, dass dieselben kompetenten Mitarbeiter, dieselben rückgeführten Bezugsnormale und dieselben sonstigen Einrichtungen eingesetzt wurden, die auch im akkreditierten Bereich zum Einsatz kommen.
- Die Anforderungen der ISO/IEC 17025 müssen nicht eingehalten werden, wenn das Akkreditierungssymbol fehlt. Dies trifft auch auf eine belastbare Ermittlung der Messunsicherheit, Verifizierung sowie Validierung des Kalibrierverfahrens und die zahlreichen sonstigen Anforderungen an kompetente Labore zu.
Daraus folgt: Ein Werkskalibrierschein bedeutet nicht die gleiche Verlässlichkeit wie ein akkreditierter Kalibrierschein. Es fehlt der „Vertrauensvorschuss“.
Warum stellen akkreditierte Labore trotzdem Werkskalibrierscheine aus?
Die Gründe sind zum Beispiel:
- Sie dürfen für diese Kalibrierungen auch nicht nachweislich kompetentes Personal einsetzen – die Personalkosten sind dadurch geringer.
- Sie können Aufträge an Partnerlabore untervergeben, ohne hierüber vorab betroffene Kunden zu informieren.
- Sie können preisgünstiger anbieten.
Das ist selbst manchen Kundenorganisationen, die nach IATF 16949 zertifiziert sind, nicht vollständig bewusst. Nicht ohne Grund fordert die Norm explizit akkreditierte Kalibrierscheine (begründete Ausnahmen sind in der SI #10 der IATF beschrieben).
Fazit: Nur ein Kalibrierschein mit dem Siegel der Akkreditierungsstelle besagt, dass der regelmäßig begutachtete Prozess eingehalten wurde und die Ergebnisse belastbar sind.
Die operative Unterstützung für Prüf- und Kalibrierlabore durch die Rhein S.Q.M. GmbH
Wir unterstützen Labore jeder Art und Größe bei der Vorbereitung von Akkreditierungen nach ISO/IEC 17025. Auf Kundenwunsch begleiten wir auch die Begutachtung durch die jeweilige Akkreditierungsstelle (z.B. DAkkS). Des Weiteren unterstützen wir auch bei der Erweiterung von Labor-Scopes. Die Unterstützung der Rhein S.Q.M. GmbH ist vollständig operativ ausgeprägt, z.B. durch gemeinsame Entwicklung von dokumentierten Standards, Verfahrensvalidierungskonzepten und insbesondere vollumfängliche Messunsicherheitsermittlung.
Unser großes Plus: Durch unsere Automotive-Erfahrung, insbesondere im Hinblick auf die IATF 16949, ISO 13485 und EN 9100 bringen wir umfangreiches Wissen zur Frage ein, was kundenseitig hinsichtlich externen Prüf- bzw. Kalibrierlaboren gefordert ist.
Unsere weiterführenden Informationen zur ISO/IEC 17025:


