„Aktuelles QM-Klischee“
Aktuelle Qualitätsmanagement-Klischees
– frisch aus der QM-Beratungspraxis
Fragen, Vorurteile, Spekulationen, Irrtümer und Klischees – es gibt erfahrungsgemäß rund um Qualitätsmanagement-Themen viele “Hot Topics”, die einer Erklärung, Erläuterung, Bestätigung, Differenzierung oder auch Klarstellung bedürfen.
Wolfgang Rhein, erfahrener QM-Berater und Geschäftsführer der Rhein S.Q.M. GmbH, wird an dieser Stelle künftig immer wieder solche Themen aufgreifen.
Viel Spaß bei der Lektüre!
Aktuelles
- Interview zur Umsetzung der IATF 16949:2016 mit Wolfgang Rhein16.04.2024 - 07:43
- Kundenzufriedenheit 202326.01.2024 - 15:58
- Interview zur Revision des VDA Band 2 mit Wolfgang Rhein02.03.2023 - 15:26
- Kundenzufriedenheit 202209.01.2023 - 10:29
- Pressemitteilung zur CQI-12 Version 3, der spezifischen Norm der Automobilindustrie für Beschichtungs-Prozessmanagement15.02.2022 - 07:50
- Kundenzufriedenheit 202110.02.2022 - 08:44
QM-Klischee im Mai 2020: „Meine Kunden verlangen keine Zertifizierung, also müssen wir uns nicht an Normen halten.”
Herr Rhein, was genau ist denn an der obigen Aussage nicht korrekt? Wenn mein Kunde doch keine Zertifizierung verlangt, warum sollte ich mich dann trotzdem an Normen halten? Dies würde meinen Arbeits- und Kostenaufwand ohne Not enorm erhöhen!
QM-Klischee im Dezember 2019: “Die neue FMEA – Alter Wein in neuen Schläuchen?”
Herr Spangenberger, seit Juni gibt es nun den neuen Rot-Blau-Band der FMEA-Harmonisierung vom Verband der Automobilindustrie VDA und der Automotive Industry Action Group AIAG. Bei aller Aufregung in der Branche über den neuen gemeinsamen Standard stellt sich dennoch die Frage, was genau so bahnbrechend neu an diesem Band sein soll?
In der Vergangenheit wichen die Standards der VDA und der AIAG in einigen Punkten erheblich ab.
QM-Klischee im Oktober 2018: ISO/IEC 17025: “Die Kalibrierung qualifiziert mein Prüfmittel.”
Herr Rhein, die im November 2017 veröffentlichte Norm ISO/IEC 17025:2017 legt allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien fest und schafft international einheitliche Standards. Laboratorien können durch eine entsprechende Akkreditierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) nachweisen, dass sie technisch korrekte und valide Laborergebnisse ermitteln.
Was ist falsch daran, wenn Prüflabore, die ihre Prüfmittel einer DAkkS-Kalibrierung unterziehen, davon ausgehen, dass diese Prüfmittel dadurch qualifiziert werden und uneingeschränkt einsatzfähig sind?
QM-Klischee im August 2018: “Die Akkreditierungsnorm ISO 50003 ist nur für Auditoren und Zertifizierungsstellen relevant.”
Herr Rhein, die ISO 50003:2014 “Energiemanagementsysteme – Anforderungen an Stellen, die Energiemanagementsysteme auditieren und zertifizieren” spricht schon im Titel gezielt Auditoren und Zertifizierungsstellen an. Die logische Schlussfolgerung für Organisationen, die ihr Energiemanagement-System zertifizieren lassen möchten, ist da doch, dass sie die Norm nichts angeht und daher bei der eigenen Vorbereitung auf eine ISO-50001-Zertifizierung bzw. ISO-50001-Rezertifizierung außen vor bleiben kann.
Sie hingegen empfehlen diesen Organisationen nicht nur einen genaueren Blick in die Inhalte der ISO 50003, sondern warnen sogar davor, sich nicht darum zu kümmern, was dort seit der Revision gefordert wird. Warum?
QM-Klischee im Juni 2018: “Durch Seminare und Lehrgänge wird man zum Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB).”
Herr Rhein, in Ausschreibungen von Lehrgängen wird durchaus die Erwartung geweckt, dass man durch die Teilnahme zum QMB ausgebildet wird. Sie halten das für ein gefährliches Klischee. Warum?
Es ist eigentlich ganz einfach: Durch Lehrgänge wird man nicht zum Qualitätsmanagementbeauftragten, sondern benannt und betitelt wird man als solcher durch die Leitung der Organisation – und befähigt wird man als QMB leider erst durch Erfahrung.